Die Wettervorhersage verspricht keinen schönen Tag. Im Gegenteil. Trotzdem fahren wir zeitig los. Falls es dennoch möglich wäre, möchten wir auf dem Weg nach «New Plymouth» noch eine kleine Wanderung unternehmen. Zu einem Wasserfall am «Mount Taranaki».
Je länger wir fahren, desto grösser wird meine Hoffnung, dass wir nicht total verschifft werden.
In meiner Erinnerung kann man den Mount Taranaki von Wanganui aus sehen. Da liege ich aber total falsch. Im Gegenteil. Wir fahren und fahren und ich bekomme den Eindruck, dass der Berg eingeebnet wurde. Oder hat er sich in den Wolken versteckt und wir sind schon daran vorbeigefahren? Ungläubig konsultiere ich die Karte. Als sich dann langsam immer mehr Wolken verziehen ist er plötzlich da, wenn auch noch stark verhangen.
Unbeirrt steuere ich nun die «Dawson Falls» an. Die Strasse führt durch dichten Wald bis zum Besucherzentrum des Nationalparks.
Es gibt dort verschieden lange Wanderungen, von 20 Minuten bis 8 Stunden. Oder mehrtägig, wenn man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss. Von allen Seiten kann der Berg, ein inaktiver, schön symetrischer Vulkan, bestiegen werden. So eine Wanderung liegt aber für uns nicht drin. Wir entscheiden uns für einen «Loop», der mit 1 Stunde und 20 Minuten ausgeschildert ist und durch dichten Urwald auch zum Dawson Wasserfall führt. Wenn Lina selber laufen will (oder muss), kommen wir nicht mehr schnell voran, da sie alles am Wegrand genau inspizieren und auch in jede Pfütze springen muss. Wir haben es ja nicht eilig.
Das Wetter hält sich sehr gut. Die Vorhersage trifft glücklicherweise mitnichten zu.
Zuerst steigen wir zur Basis des Wasserfalls runter und wieder rauf und später gibt es dann einen guten Aussichtspunkt um noch ein Foto zu schiessen.
Lina wandert wacker mit. Das Gelände ist nicht einfach für kurze Beine. Stufen sind oft 30 – 40 cm hoch. Und nass und rutschig ist es noch dazu.
Auf der Weiterfahrt nach New Plymouth zeigt sich Mount Taranaki dann doch noch recht offenherzig. Mit einer Wolkenkappe bedeckt zwar, aber das ist schon viel mehr, als ich mir erhofft habe.