Rein in die grosse Stadt

Unser Tagesprogramm heute: aufwachen, aufstehen, frühstücken, fertig packen, nach Auckland fahren, zunächst zu den Freunden der Freunde der Freunde von Xiaoyan, um dort etwas Gepäck zwischenzulagern und dann weiter zum Campervermieter, wo wir unser fahrbares Ferienhäuschen zurückgeben wollen.
Wir kommen zügig voran. Um 10:30 Uhr fahren wir los. Den Weg zu den Freunden der Freunde der Freunde habe ich vorab abgeklärt.
Der Tank muss noch gefüllt werden. Schon innerhalb des Stadtgebietes, auf einem Transit-Highway, verlasse ich die Strasse zu einer grossen Tankstelle und fülle auf. Nun zurück auf die Strasse und weiter nach «Henderson», von wo in die «Forest Hill Road» eingebogen wird.
Diese Tankstelle ist aber keine ordinäre grosse Autobahntankstelle, wie ich fesstellen muss. Es gibt keine Einfahrt in sie Autobahn. Nur eine Ausgahrt in ein Wohnquartier.
Sh.t!
Wie komme ich zurück auf den Highway? Ich muss drei mal fragen und fahre letztendlich mehrere Kilometer zurück um auf einer anderen Einfahrt wieder auf die Autobahn zu gelangen. Wir passieren die gleiche Tankstelle noch einmal. Es gibt wirklich keinen Hinweis, dass man auf diesem Weg den Highway komplett verlässt und in einem Einfamilienhäuschenquartier endet. So etwas von BESCHEUERT!
Xiaoyan hat ebenfalls eine Karte in der Hand und am Exit 14 sagt sie, hier müssen wir raus. Das ist zu früh, denke ich, aber besser zu früh als zu spät.
Xiaoyan liegt total falsch, weil sie den Massstab der Karte nicht richtig einschätzt. Es handelt sich nur um eine Übersicht. Wir müssen definitiv zurück auf den Highway und noch mehrere Kilometer fahren, unter anderem über einen Meeresarm, um nach Henderson zu gelangen.
Sh.t!
Wie komme ich zurück auf den Highway? Was für ein Pech! Schon wieder haben wir einen Halbanschluss ohne Einfahrt erwischt. So etwas von BESCHEUERT!
Wie bauen denn die hier ihre Autobahnen. Über die Beschilderung war ich mehrmals nicht begeistert. Vor jeder Kurve geben sie einem die empfohlene Geschwindig an, aber Ortschaften werden mal ausgeschildert, an der nächsten Verzweigung aber dann schon nicht mehr. Oder diese Ausfahrten …
Ich muss mich wieder durchfragen und finde über einen Weg über einen Hügel dann irgendmal wieder eine Einfahrt.
Noch ein drittes Mal verfahre ich mich kurz, als ich den Highway verlasse und zuerst die falsche Richtung wähle. Das lässt sich aber am nächsten Rondell leicht korrigieren und schliesslich bin auf de Hauptstasse dia nach Henderson führt.
Auch sehr zügig finden wir die Forest Hill Road un kurven ihr entlang einen Hügel rauf. Die Besiedlung wird immer dünner und die Hausnummer 214 will und will fast nicht kommen. Sie kommt aber dann doch und ich biege ein.
Die Freunde der Freunde der Freunde sind an dieser Adresse nur bekannt, weil ab und zu Post für sie da ankommt. Aber sie wohnen an der Forest Hill Road in «Forest Hill» und nicht an der Forest Hill Road in Henderson. Forest Hill liegt auf der anderen Seite der Stadt.
Sh.t!
35 Minuten sei das entfernt. Mit unserem Guetzli sind das dann 45 und mit unserer Ortskenntnis wahrscheinlich 90 Minuten. Das liegt schlicht nicht drin. In Henderson kaufe ich eine neue Telefonkarte und Xiaoyan ruft die Freunde der Freunde der Freunde an und erklärt, wo wir sind und dass wir nun halt direkt zur Campervermietung fahren. Vieleicht können die ja unser Gepäck aufbewahren. Oder unser Hotel in Auckland. Nur müssen wir es dann halt etwas schleppen. Mit Xiaoyans verstauchtem Fuss wird das nicht ganz einfach. Taxi ist angesagt.
Eineinhalb Stunden vor unserer Frist kommen wir, diesmal ohne Umwege, bei der Vermietung an. Wir räumen alles aus. Der Camper ist so alt, da wird bei der Rückgabe gar nicht gross nach Beulen etc. gesucht. Ich erkläre, dass die Kühlflüssigkeit am unteren Limit ist und das Öl nun ebenfalls. Heute hat ein paar mal die entsprechende Lampe geblinkt. Dass das Türschloss auf Fahrerseite nur noch für’s Schliessen, aber nicht mehr zum Öffnen funktioniert.
Ich erhalte die finale Rechnung. Keine zusätzlichen Kosten. Ich bin schon recht relaxed, dass das alles geklappt hat.
Das unglaublich Erfreuliche aber ist, dass wir von der Ehefrau der Freunde der Freunde der Freunde abgeholt und in die Stadt gefahren werden. Dafür fährt Li Ping 40 Minuten zu unserer Vermietung, 30 Minuten ins Zentrum und nochmals 30 Minuten wieder nach Hause. Ich finde das unglaublich nett. Wir sind nun wirklich wildfremde Touristen für diese Leute. Nicht einmal Xiaoyans Freunde hatten jemals Kontakt zu dieser Familie. Wir sind sehr dankbar.
Ich bin sehr müde.
Check-In im Hotel, das ich über Internet reserviert hatte und Bezug eines grossen Zimmers, mit grossen Betten und mit kleiner Küche.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang in der Stadt um etwas zu essen.

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Xiaoyan humpelt Lina und mir hinterher. Lina ist nicht zu bremsen. Klettert auf jedes Mäuerchen.
7350 km musste sie in ihrem Kindersitz verbringen, in den letzten sieben Wochen.
Sie hat das extrem gut gemacht! Mit malen und mit iPad (Spiele, Geschichten, Malen, Lernprogramme, Cartoons) war sie die meiste Zeit zufrieden.
Ungefähr jeden 2. Tag sind wir durchschnittlich 3-4 Stunden gefahren. Letztendlich sogar etwas mehr pro Tag, als in Kanada.

Um 21:00 Uhr ist Lichterlöschen. Ende eines langen Tages.

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