Laaaaaaaaaaaange Reise

Ich habe ja immer Stress vor einer Reise. Es ist schon in meinen Genen verankert, dass ich immer viel zu früh am Bahnhof stehe. Oder dass ich bei Anschlussflügen nervös und und ecklig die Mitreisenden vorantreibe, wie Heidis Peter die Geissen.
Wenn dann bei endlosen Transitwegen zwischen den Terminals beide Laufbänder entgegen meiner Richtung laufen, dann hört der Spass auf. Denn nach fast 12 Stunden in der Luft bin ich nicht wirklich entspannt.
Lina hingegen kann noch quer auf dem Sitz liegen und schlafen und so ist sie quitschfidel unterwegs. Auch die Ankündigung, dass nochmals mehr als 10 Stunden anstehen beeindruckt sie nicht. Solange Mami bei ihr ist, ist alles ok. Mami leidet allerdings mehr.
Auch die 2. Etappe überstehen wir problemlos, ausser, dass wir doch ziemlich geschafft sind. Ausser Lina. Die freut sich schon lange auf «Seeland».
Auch die Einreise in Auckland und der Wechsel zum Inlandterminal gehen schnell, wobei diesmal meine Treiberei auch wirklich nötig ist.

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Nach satten 30 Stunden stehen wir also in Christchurch am Band der Gepäckausgabe und erhalten 2 unserer 3 Gepäckstücke ausgehändigt. Es fehlt die Kindertrage, welche wir mitgenommen haben, um auch mal ein paar Stunden wandern zu können. Mit anderen Worten, die wichtigen Sachen haben wir erhalten. -> Kein Stress diesmal.
Der Campervermieter betreibt einen Gratisabholdienst, welcher uns zu unserem rollenden Heim für die nächsten 7 Wochen bringt.
Da kommt die Ernüchterung! Haben wir am falschen Ort gespart?
Einerseits ist das Teil etwas abgewohnt. Aber vor allem ist es viel kleiner, als wir es uns vorgestellt haben. Das Motorhome, das wir in Kanada hatten, war schon in einer anderen Liga angesiedelt. Aber natürlich auch preislich. Bei 2 Wochen liegt auch etwas mehr Luxus drin als bei 7.
Ich lasse mir alles erklären, stelle meine Fragen, unterschreibe alles Nötige, packe Familie und Gepäck rein und schon sind wir auf der Strasse.
Natürlich links, was mir bisher keine Mühe macht. Nach einer mittleren Irrfahrt durch diese Stadt müssen wir feststellen, dass der empfohlene Campingplatz viel zu weit entfernt ist, zumal wir ja nochmals am Flughafen aufkreuzen werden müssen. Den Rückweg habe ich schon etwas besser im Griff. Auf einem Campingplatz in der Nähe des Flughafens checken wir am Abend dann ein.
Ziemlich geschafft bauen wir den Camper zu einem Bett um. Trotz der grossen Müdigkeit aber kann ich lange nicht einschlafen, weil ich mir noch nicht vorstellen kann, wie wir uns in diesem Trückli einrichten können.
Im Erdgeschoss haben wir 3 nebeneinander Platz, aber dann müssen wir jedes Mal den Camper auseinandernehmen und alle Habe umbeigen. Das Bett im Obergeschoss ist extrem niedrig und ein Stück schmaler.
Somit schlafe ich nun die 2. Nacht alleine im Erdgeschoss und im Obergeschoss ist die Frauenabteilung.
Ich fühle mich schon ein wenig einsam. ich vermisse Linas Tritte in die Seite.
Die Kindertrage ist heute auch noch angekommen und mittlerweilen ist alles einigermassen verstaut. Nahrungsmittel sind beschafft und einer Abfahrt ins Abenteuer steht morgen nichts mehr im Weg.

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