Vom Winde verweht

Nachts stellt sich der Regen wieder ein. Am Morgen beschliessen wir ohne Umweg nach Picton zu fahren.
Diese Fahrt werde ich wohl nie mehr vergessen. Ausser dem Dauerregen macht mir der Wind zu schaffen. Egal ob Küste, Ebene oder Berge, ich habe die ersten zwei Drittel der Fahrt alle Mühe unseren Camper auf der Strasse zu halten. Vieleicht ist er für seine Höhe zu leicht; ich bin ein Spielball der Lüfte. Ich fahre ja nicht das erste Mal bei windigen Verhältnissen. Aber das hier ist ein Albtraum! Auf gerader Strecke überland krieche ich teilweise noch mit 50 km/h. Immer am Reagieren und Korrigieren. Die schweren Laster scheinen die Verhältnisse nicht zu beeindrucken. Dauernd fahre ich an den Strassenrand und lasse mich überholen. Eilig haben wir es ja zum Glück nicht.
Ab Havelock kann man entweder auf dem Highway nach Süden via Blenheim und dann wieder nach Norden nach Picton gelangen oder man fährt ostwärts auf einer (wieder einmal) kurvigen Strasse mit vielen Aussichtspunkten dorthin. Für letztere Variante entscheiden wir uns, vor allem, weil dort wohl weniger Lastwagen unterwegs sind. Dieser Beschluss ist Gold wert. Einigermassen langsam unterwegs, werden wir von den extremen Böen weitgehend verschont. Der starke Dauerregen lässt aber die Bäche und Flüsse anschwellen. Das Wasser der Buchten färbt sich braun.

20140417-204951.jpg

20140417-204944.jpg

Einige Stellen der Strasse sind wegen Erdrutschen nur einspurig passierbar. Wiesen stehen unter Wasser. Mir tun Kühe und Schafe leid. Dennoch kommt uns ein Radfahrerpärchen mit leuchtend roten Gesichtern entgegen. Wir wundern uns. Es gibt wohl nichts, was solche Enthusiasten stoppen kann.
Schliesslich schaffen wir es unbeschadet nach Picton. Wir gehen dort noch einkaufen. Nur schon der Weg vom Camper zum Supermarkt reicht aus, dass wir total durchnässt sind.
Auf dem Campingplatz evakuieren wir den Camper und ziehen in die Gemeinschaftsküche ein. Dort verharren wir, bis es Zeit ist zu Bett zu gehen.

20140417-204958.jpg

Das könnte morgen unsere Fähre sein. Hoffentlich lässt der Wind etwas nach. Sonst könnte die Passage unser nächstes Abenteuer werden.

20140417-205004.jpg

This entry was posted in Blog. Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert