Ein Foto von der «90 Mile Beach» muss einfach sein. Dazu machen wir einen kleinen Abstecher nach «Ahipara» auf dem Weg nach Süden, den wir heute angetreten haben.
Danach geht es inland weiter, bis man in «Omapere» wieder ans Meer gelangt. Hier zwei Blicke über den «Hokianga Harbor».
Weil es kurz darauf einmal mehr regnet, machen wir im «Waipoua Forest» keinen Halt. Dort verpassen wir allerdings ein paar der spektakulärsten Bäume, die es auf dieser Welt gibt. «Kauri»-Bäume sind das. Diese werden bis 60 Meter hoch und haben Baumstämme mit bis zu 4 Meter Durchmesser. Vor der grossen Abholzerei gab es noch weit grössere Exemplare. Stammdurchmesser von mehr als 8 Metern sind verbrieft. Das Alter des grössten lebenden Kauri wird auf 2000 Jahre geschätzt.
Wir fahren zu unserem Campingplatz, dem «Kauri Coast Holiday Park». Der ist sehr schön in einem Tal an einem Bach gelegen und hat einen tollen Spielplatz. Lina ist ganz begeistert vom Seilbahnfahren. Hier ist die Endstation zu sehen.
Und nicht nur Lina.
Auch ich versuche es, aber da hat es zwischen Boden und Hinterteil nur ein paar Milimeter spatzig und ich muss meine Beine krampfhaft nach oben strecken. Das ist nicht so spassig.
In der Gegend sind recht viele Kiwis heimisch. Tagsüber sind die aber in Verstecken und kommen erst Nachts raus.
Ganz in der Nähe ist der «Trounson Park». Auch in diesem Park gibt es noch wunderschöne Kauribäume. Einer, der auf 1500 Jahre geschätzt wird, hat einen Stammdurchmesser von 3.5 Metern. Giganten!
Eine Stunde dauert eine Runde auf einem sehr gut gesicherten Weg, durch Urwald und an den Riesen vorbei. Deren Wurzeln gehen bis 15 Meter tief in den Boden. Aber die Wurzeln, die Nahrung aufnehmen, sind alle an der Oberfläche und sehr empfindlich.
Nach diesem Rundgang bleibt noch genügend Zeit für einen Besuch von drei malerischen Seen, die «Kai Iwi»-Seen. Auch die sind schnell gesehen und so nehmen wir noch eine Wanderung von dort zur Küste in Angriff. Eine Stunde soll das dauern, hin und zurück.
Doch nach 20 Minuten passiert das Ungeschick. Beim Überqueren
eines Zaunes über einen improvisierten Steg verstaucht sich Xiaoyan den Knöchel des linken Fusses. Mühsam humpelnd erreichen wir nach einer Weile wieder den Camper und fahren zurück zum Campingplatz. Unterwegs besorge ich Eis zur Kühlung.
Für mich ist aber der Tag noch nicht zu Ende. Ich bin noch für eine kleine Nachtwanderung angemeldet, auf welcher es eine Chance gibt, einen richtigen Kiwi zu sehen. Und tatsächlich, wir sehen sogar zwei. Die Kiwis können rotes Licht nicht sehen und so kann man sie recht gut beobachten, wenn man mal einen aufgestöbert hat. Auch wenn sie nicht ausgesprochen scheu sind, so verziehen sie sich dennoch, wenn sie einem bemerken. So gibt es leider nur ein Foto von einem Kiwi-Hinterteil.