Das obere Ende

Blauer Himmel und ein paar Wolken begrüssen uns beim Aufstehen. Schon nach dem Frühstück aber ziehen mehr Wolken auf.
Das wechselt hier so schnell, dass wir keine Rücksicht darauf nehmen und unseren Plan, das nördliche Ende von Neuseeland zu erkunden, dennoch in Angriff nehmen.
Zunächst ist es wirklich zappenduster. Unser Camper wird auch ein paar Mal kräftig gewaschen.

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10 km westlich, aber für unseren Campervan nicht zugänglich, erstreckt sich ein ca. 90 km langer, schnurgerader Strand: die «90 Miles Beach».
Wenn es die Natur schafft, so eine lange Gerade zu ziehen, warum hat denn die Strasse 10 km landeinwärts so viele Kurven?
Nach einer Stunde Fahrt, mehr oder weniger immer nordwärts, beginnt es lichter zu werden.

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Eine gigantische Sanddüne bildet den nördlichen Abschluss dieses Strandes. Das Wetter ist schon recht freundlich.

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Als wir dann am «Cape Reigna» ankommen und den Spaziergang zum Leuchtturm angehen, scheint die Sonne. Es folgt ein fröhliches Spiel von Licht und Schatten über Landschaft und Meer.

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Ein weiteres Spiel, oder fast schon einen Kampf, tragen die Wellen aus. Es treffen sich hier südpazifische Wellen aus Nord-Ost und «Tasman-Sea»-Wellen aus Nord-West. Das resultiert dann in einem veritablen Wellensalat. Bei Sturm bäumen sich dann Wellen bis zu 10 Meter auf.

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Das wahre Nordkap aber befindet sich weiter östlich. Wahrscheinlich ist es der hinterste Zipfel hier auf diesem Foto:

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Lina, mit etwas unkonventionellem Windschutz, dekonstruirt derweil die Wegbegrenzung.

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Auf dem gleichen Weg fahren wieder zurück zu unserem Campingplatz. Ein paar Regenschauer gibt’s zwar noch, und wie immer viel Seitenwind, aber als wir ankommen, ist bereits wieder T-Shirt-Wetter.

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Jerry hat sich nicht mehr hören oder blicken lassen. Wir vermuten und hoffen sehr, dass er sich noch auf der Coromandel-Halbinsel befindet.
Um sicher zu gehen, dass sich kein Nachfolger einstellt, locken wir präventiv auf jedem Campingplatz eine Katze oder ein Kater in unseren Camper.
Hier erfüllt «Missy » ihre Mission.

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Auf’s Klo mit Friedensreich Hundertwasser

Kurz vor Acht stehe ich auf und gehe duschen. Danach mache ich einen Spaziergang zum Strand. Ein paar Hündeler sind dort unterwegs, sonst niemand. Es ist Ebbe.

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Abertausende verlassene Muscheln zieren breiten Strand.

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Ich veranschlage 3-4 Stunden Fahrzeit um nach «Whatuwhiwhi» zu gelangen. Das liegt schon sehr hoch im Norden. Inklusieve Tanken, Einkaufen und ein paar anderen Stops benötigen wir aber dann 6 Stunden. Es lohnt sich. Denn der Weg hier hin ist sehr schön. Das Wetter ist sehr wechselhaft. Mal laufen die Scheibenwischer auf Hochtouren, kurz danach brauche ich wieder die Sonnenbrille, weil mich die Sonne in der Strasse blendet.

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In «Kawakawa» gibt’s einen Zwischenhalt der besonderen Art. Wir besuchen ein Häuschen, dessen Erbauer kein geringerer als Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser ist.
Ein öffentliches Häuschen.
Ansicht von aussen:

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Innen:

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Die letzte Stunde fahren wir dann über sanfte Hügel langsam ins Abendlicht. Irgendwo im Niemandsland nehmen wir die Abzweigung für die «Karikari»-Halbinsel, auf welcher unser Ziel liegt. Vor uns ist ein anderer Camper. Ich hänge mich ihm an, denn der will bestimmt an den gleichen Ort. Der Campingplatz ist auch schön ausgeschildert. In Whatuwhiwhi zweigt er dann rechts ab. Ich folge ihm, obwohl ich kein Schild gesehen habe. 500 Meter weiter zweigt er links ab. Das macht keinen Sinn. Der will mich abhängen.
Wir beschliessen umzukehren und irgendwen zu fragen. Es stellt sich heraus, dass der andere Camper zunächst zwar eine Abkürzung nahm, dann aber tatsächlich woanderst hin abbog. Auf jeden Fall kommen wir dann ohne Abkürzung wieder an unserem Wendepunkt vorbei und finden kurz darauf wirklich unseren Campingplatz.
Sollte der andere Camper wider erwarten dennoch auf dem Platz sein, dann werde ich dem Fahrer eins ans Schienbein treten.

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Tom und Jerry

«Fortsetzung folgt» hätte es am Schluss des letzten Beitrages heissen müssen.

Tatsächlich raschelt es spätabends unter dem Beifahrersitz. Xiaoyan fährt immer im Fond bei Lina mit. So ist der Beifahrersitz mit viel Gerümpel belegt. Campingstühle und ein Gasgrill, welche und welchen wir noch nie benutzt haben. Und anderes. Das Zeugs werde ich am Morgen mal rausräumen müssen, denke ich. Irgendmal wird’s still und wir schlafen allmählich ein.
Um 2:00 Uhr morgens weckt mich Xiaoyan. Sie hört es rascheln in der Ablage über dem Kühlschrank. Xiaoyan MUSS raus. Lina schläft tief.
Ich packe die Taschenlampe und beginne die Winkel auszuleuchten. Und da blinzelt mich Jerry an. Er verzieht sich in einen Spalt, den ich von der anderern Seite her ausleuchten kann. Jerry begreift, dass er in einer Zwickmühle steckt. Ich beginne Lebensmittel auszuräumen. Eigentlich ist alles in Gläsern (Konfitüre, Kaffe) oder in Tupperware (Nutella, Nüsse, Rosinen) versorgt. Aber ein Pack mit Chips ist aufgebissen und der Inhalt angeknabbert. Wird sogleich entsorgt.
Wie bloss kriege ich Jerry nach draussen?
Diese Frage stellt sich aber plötzlich nicht mehr, denn Jerry wagt einen todesmutigen Sprung, als sich der eine Zugang zu seinem schützenden Winkel zu sehr lichtet. Leider haben wir die Hecktüre nicht geöffnet, denn dann wäre Jerry bestimmt dort durch abgehauen. So aber rennt er zwischen meinen Beinen durch wieder nach vorne und verschwindet, wie das letzte Mal, ohne dass ich genau sehe wohin.
Diesmal war die Seitentüre offen und es besteht die Chance, dass er sich so verzogen hat, aber sicher sind wir nicht.
Xiaoyan will nicht mehr einsteigen. Wir vorverschieben das Ausräum-Unterfangen. Gemeinsam räumen wir alles aus dem Cockpit aus. Auch alle Ablagen unter den Sitzen werden geleert. Neben dem Fahrersitz ist der Zugang zum Motor. Auch dessen Abdeckung wird hochgeklappt und der ganze Motorenraum durchleuchtet. Aber es gibt wohl noch dutzende von Verstecken, wo sich Jerry vieleicht hingeflüchtet haben könnte.
Einmal mehr hat Tom das Nachsehen.
Wir räumen wieder alles ein und gehen schlafen. Vieleicht ist Jerry ja doch ausgezogen, nachdem ich ihn so unbarmherzig mit der Taschenlampe geblendet habe.
Vom Rest der Nacht gibt es nichts mehr zu berichten

Um 8:00 Uhr stehen wir auf. Heute gibt es Programm, bevor wir weiterziehen. Um 10:15 Uhr fährt unser Zug.
Ganz in der Nähe gibt es eine Spielzeugeisenbahn, die Touristen 110 Höhenmeter auf einen Hügel befördert. Diese Eisenbahn hat sich aus einer Spielerei eines Künstlers entwickelt.
An der Talstation wird einem der Weg gewiesen.

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Anfänglich handelte es sich tatsächlich um eine überdimensionierte Modelleisenbahn. Irgendmal kam die Idee auf, Personen zu transportieren und etwas später liess man die Strecke zertifizieren, damit man Geld verlangen darf.
So gibt es heute verschiedengrosse Zugkompositionen, die insgesamt schon mehr als eine Million Passagiere zum Aussichtspunkt hochbefördert haben.

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Ein paar Mal wendet der Zug mittels Fahrtrichtungswechsel. Aber es gibt auch mehrere Schleifen, um Höhe zu gewinnen.

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Einmalig ist die doppelstöckige Brücke, welche nach so einer Schleife ein zweites Mal überquert wird.

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Auch drei kurze Tunnel sind im Programm enthalten.

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Eine der Zickzack-Wenden befindet sich frei über dem Abgrund.

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Am Ziel erhält man Auskunft über das Projekt und den Künstler, der mittlerweilen 84 Jahre alt ist, und kann den Ausblick geniessen.

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Nach diesem Abenteuer verlassen wir Coromandel Town und die Halbinsel und fahren Richtung Auckland.

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Der Plan ist, Auckland zu durchqueren und den hohen Norden in Angriff zu nehmen.
Zu Beginn ist alles sonnenklar und verständlich ausgeschildert, als wir in die Stadt reinfahren. Aber irgendmal bin ich nur noch schätzungsweise auf der richtigen Route, denn es wird gar nichts mehr signalisiert.
Irgendmal lässt meine Zuversicht nach, da die Strasse immer weniger nach Durchgangsstrasse aussieht. Ich halte an, nehme den Strassenatlas und frage in einem Blumenladen nach, ob ich wirklich da bin, wo ich denke ich sei. Und tatsächlich, ich bin sogar haargenau da, wo ich denke ich sei. Die Transitstrasse (Highway 19) wird an dieser Stelle sogar mit Schwellen verkehrsberuhigt. Nur auf ein paar hundert Metern, durch ein Ladenviertel, dann weitet sie sich wieder. Wahrscheinlich hätte ich diese Stelle auf Highway 19A umfahren können.
Auf alle Fälle kostet uns Auckland mehr als eine Stunde. Das Verkehrsaufkommen ist etwa gleich wie in Zürich. Wir schaffen es wenigstens noch vor der Stosszeit die Stadt zu verlassen. Aber bis nach «Whangarei» würde es nun wohl zu lange dauern. So biegen wir nach Osten ab und steuren für diese Nacht «Orewa Beach» an, welches uns mit einem starken Regenguss empfängt.
Mit «Fish’n’Chips» und einem Hamburger beschliessen wir den Tag.

Das hoffe ich zumindest, ausser Jerry bringe wieder «Action».

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Coromandel Town

Heute besucht uns Mr. Mai nochmals. Vom Frühstück bis zur Abfahrt macht er es sich im Camper bequem. Wenn er im Weg ist, platzieren wir ihn um. Das kümmert ihn nicht. Schliesslich setze ich ihn ins Gras, weil er ja leider nicht mit uns mitkommen darf.

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Der Küstenstrasse entlang und über ein paar Sättel fahren wir heute nach «Coromandel Town».

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Dieser Ort empfängt uns mit dieser Aussicht:

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Wir beschliessen einen Campingplatz namens «Shelly Beach» anzusteueren. Von Beach kann aber nicht wirklich seriös gesprochen oder geschrieben werden. Die Bucht ist so flach, dass man bei Flut 50 Meter rauswaten muss, bis man knietief im Wasser steht. Bei Ebbe sind es wohl 500.
Hier bleiben wir nur eine Nacht.

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Wir haben gestern bemerkt, dass wir einen blinden Passagier an Bord haben.
Unter den Sitzen im Fond ist Stauraum, den wir unter anderem für unsere Kleider benutzen. Als ich vom Waschraum zurück komme, springt Xiaoyan kreischend aus dem Auto. Eine Maus ist in ihrem «Schrank». Ich beginne die Säcke und Beutel rauszunehmen. Ein Plastiksack ist voller Löcher. Da springt das Viech plötzlich raus und verschwindet unter dem Camper. Aber wo genau, das finde ich nicht heraus. Ich vermute, es hat sich abgesetzt.
Heute nun, alle sind schon im Bett, ich lese noch ein wenig, da sehe ich das Tier wieder durchhuschen, diesmal zurück in Richtung Sitze. Ich räume also nochmals alles aus und versuche alle möglichen Schlupfwinkel zu entdecken. Alle Küchenkästchen werden ausgeräumt. Im Pijama krieche unter das Auto, öffne die Heckklappe und beleuchte jeden erdenklichen Winkel. Aber wahrscheinlich suche ich zu weit. Unter Xiaoyans Sitz hat es bei der Aussparung für den Radkasten im Fussboden einen ziemlich breiten Spalt. Mittlerweilen bin ich mir sicher, dass das das Mausloch ist, in dem das Grautier so blitzschnell verschwunden ist. Offenbar versteckt es sich unter dem Fussboden. Ich habe das Loch nun mit Küchenpapier zugestopft. Das wird die Maus nicht hindern sich durchzufressen, aber dann wissen wir wenigstens, dass das wirklich das Schlupfloch ist. Wahrscheinlich fährt sie erst seit Kurzem mit, sonst hätten wir das bestimmt schon eher bemerkt.

Schade, dass wir Mr. Mai nicht mehr an Bord haben.

Xioayan kann jetzt nicht mehr schlafen und möchte den ganzen Hausrat im Kühlschrank und im Mikrowellenoffen verstauen.

Ich werde nun noch googeln, wie man so ein Tierchen im Zwischenboden eines Campers eventuell wieder verscheuchen kann.

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Heisse Füsse

Unser nächstes Ziel heisst «Hot Water Beach».
Es ist ein regnerischer Tag, ideal, um weiter zu kommen. Von Rotorua geht es nun nordwärts zur «Coromandel»-Halbinsel. Deren Ostküste ist im Sommer (Januar) das Ziel von tausenden von Auckländern. Das muss ein Riesentrubel sein. Jetzt sind die Strände leer, nicht nur wegen des miesen Wetters.

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Auf dem Campingplatz erhalten wir Besuch. Mr. Mai heisst der Kater. Wir parkieren den Camper nochmals um und Mr. Mai schaut etwas misstrauisch aus der Wäsche, als wir losfahren. Zwei Stunden Schlaf bei uns, dann zieht er wieder aus.

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Tags darauf strahlt wieder die Sonne. Wir sind Glückskinder. Die Besonderheit dieses Ortes ist heute erst um 16:40 Uhr besonders, daher machen wir uns auf zum Nachbarort, wo uns eine kleine Wanderung erwartet. «Cathedral Cove» heisst unser Ausflugsziel. Zunächst wandern wir hoch uber dem Meer.

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Unterwegs mache ich alleine einen Abstecher zur «Stingray Bay».

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Nach 45 Minuten erreichen wir dann unser Ziel. Zwei wunderschöne Strände, welche so miteinander verbunden sind:

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Jenseits des Tunnels.

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Auch hier sieht man schön, wie sich das Meer wieder landeinwärts frisst. Dabei entstehen bizzarre Gebilde wie dieses hier.

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Diesseits des Tunnels spielt Lina am Strand. Die Wellen brechen und Lina nähert sich dem Wasser, um dann sogleich wieder zu flüchten.

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Da kommt nun eine etwas höhere Welle angerollt und Lina wird ziemlich nass. Zum Glück ist es warm und windstill.

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In einer Nische im Felsen wird nun getrocknet und der Strand observiert.

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Auf dem Rückweg zum Camper gibt es nochmals eine schöne Aussicht mit interessantem Licht.

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Es ist nun 15:00 Uhr. Wir sind wieder in Hot Water Beach. Ich inspiziere den Strand. Zwei, drei Pärchen liegen in der Sonne neben ihren Surfbrettern. Es ist noch zu früh.

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Ab 16:30 Uhr ist nun aber das Wasser so weit zurückgegangen, dass sich die Leute versammeln, ausgerüstet mit Spaten.
Denn an dieser Stelle des Strandes gibt es heisse Quellen. Man muss nur ein wenig graben.

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Das ist einfacher gesagt, als getan. Erstens muss man an der richtigen Stelle graben und zweitens bricht der Rand des Loches immer wieder ein und man kommt kaum tiefer. Ich starte drei Fehlversuche. Zwar grabe ich grosse Löcher, aber sie füllen sich nur mit kaltem Wasser. Aus den Löchern meiner Konkurrenz dampft es teilweise schon sehr schön.

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Auch Xiaoyan locht kräftig mit.

Lina hat auch am kalten Wasser Spass.

Es ist eine Schufterei. Man kommt nicht vom Fleck.

Tatsächlich muss man näher am Wasser graben. Die Ebbe hat nun bald ihren Tiefststand erreicht und an gewissen Stellen des Strandes ist der Boden nun zu heiss, um darauf zu stehen. Das Wasser wird also hochgedrückt und ist nicht im Fluss. Wir lochen nun in einem Pool, der von anderen Lochern verlassen wurde und obwohl dieser nur ein Meter breit ist, kommt auf der Meerseite heisses Wasser aus dem Untergrund, auf der Landseite kommt kaltes. Wenn’s zu heiss wird, gräbt man aufwärts, wenn man es heisser mag, meerseitig. So sitzt Xiaoyan nun auf der heisseren Seite und Lina mit mir auf der kühleren.
Das Wasser kommt mit einer Temperatur von 64 Grad an die Oberfläche. Da muss man schon sehr aufpassen, dass man sich nicht verbrennt.

Es ist ein kleiner Tummult auf diesem 30 Meter breiten Strandabschnitt. Die Leute buddeln wie Goldgräber. Überall wird gewitzelt und gelacht. Vor allem am Anfang weiss niemand, wo zu graben ist und so entsteht eine Kraterlandschaft. Die Flut wird wieder aufräumen.
Wir bleiben bis um 18:15 Uhr. In der Dunkelheit suchen wir unseren Weg zurück zum Campingplatz. Das ist wirklich ein witziges, kleines Unterfangen hier.

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Faule Eier

Gestern war der Strand noch nicht so überfüllt, wie heute morgen.

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Nächste Station ist Rotorua. Auf dem Weg dorthin, gemütliche 2 Stunden, gibt es wie üblich ein paar Fotos.

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Einmal mehr sieht man klar, wie stark die Landschaften von Neuseeland von Vulkanen dominiert wird.

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Ausser Einkaufen und Baden im Pool und in der campingplatzeigenen Thermal-Mineralquelle sind für heute keine Aktivitäten mehr vorgesehen.

Rotorua liegt in einer geothermisch extrem aktiven Zone. Es brodelt an jeder Ecke. Entweder heisses Wasser oder heisser Schlamm oder zumindest steigt stinkender Dampf auf. Es liegt permanent der «Duft» von faulen Eiern in der Luft. Je nach Windrichtung mal mehr und mal weniger. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich recht schnell daran. Ausser Lina. Sie rümpft konstant die Nase.

Wir besuchen am nächsten Tag «Te Puia», ein besonders aktives Gebiet ein paar Kilometer südlich von Rotorua. Neben vielen blubbernden Schlammlöchern gibt es dort den grössten Geysir der südlichen Hemisphäre. «Pohutu», so sein Name, bricht regelmässig aus und hat über Jahrzente seine nächste Umgebung gestaltet.

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Das Wasser, das er ausspuckt, ist mit vielen Mineralien und auch mit Schwefel angereichert. Von da stammt natürlich auch der «Faule-Eier-Gestank».

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Es haben sich auch ein paar Lagunen gebildet. In dieser hier ist das Wasser nur noch 30-50 Grad warm. Andererseits sollte man nicht unbedingt von Wasser sprechen, sondern eher von Säure.

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Ungefähr zweimal pro Stunde findet dann dieses Spektakel statt. Die Wassersäule erreicht dabei manchmal 30 Meter. Heute mag er aber nur Druck für 10-12 Meter aufbauen. Schliesslich ist ja Sonntag.

In diesem Schlammloch fördert ein Bad wohl eher nicht die Gesundheit oder Schönheit:

Dafür wurden solche «Löcher» früher intensiv zum Dampfgaren genutzt:

Nach Te Puia besuchen wir noch das Zentrum von Rotorua und die «Government Gardens». Dort befindet sich das stattliche Rotorua Museum.

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An einem so schönen Sonntag wird hier auch gepflegt «Bowling» gespielt.

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Während Lina auf einem Spielplatz alles erklettert, das sich erklettern lässt …

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… geniesst Xiaoyan ein warmes Fussbad im «Kuirau Park».

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Im Sihltal

Der Duft dieser Blüte weckt uns heute morgen.

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Wir frühstücken wie gewohnt und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Bevor wir Gisborne aber verlassen treibe ich unser Guetzli noch einen Hügel rauf, von wo aus man die Stadt und die Bucht wunderbar überblicken kann.

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Einer, der im RuheSTAND ist, STEHT tatsächlich auch dort und schaut sich an, wo er anno dazumal Neuseeland als erster Europäer entdeckt und betreten hat: James Cook.

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Danach geht es aber wirklich weiter. Weiter nach Norden. End- und baumlose Hügellandschaften müssen durchquert werden. Bis wir dann wieder einmal einen Sattel überqueren.
Und da befinden wir uns urplötzlich im Sihltal. Es ist einfach viel länger als bei uns. Die Vegetation unterscheidet sich natürlich auch. 50% der Bäume sind Farne, 10% sind Palmen, der Rest ist vor allem Buschwerk. Und ausnahmsweise gibt es auch kein Bahntrasse. Es gibt kein Sihlwald, kein Langnau und kein Adliswil in diesem Sihltal – überhaupt kein Kaff. (Damit meine ich nicht, dass diese Orte Käffer sind; hier gibt es einfach gar nix.) Am Ausgang des Tals befindet sich auch kein Zürich, sondern Wiesen mit Kühen und anstelle einer Mündung in die Limmat, mündet diese Sihl in den Pazifik.
Eigentlich ist alles ganz anderst, als bei unserer Sihl, und dennoch kommt’s mir vor, wie an der Sihl. Seltsam, oder nicht?

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Gänse gibts an unserer Sihl kaum. Und schon gar keine Parade über die Strasse. Auch wir bekommen keine zu Gesicht.

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Wir sind nun in der «Bay of Plenty» angekommen. Plenty of what? Das habe ich nie herausgefunden. Plenty of Strände. Plenty of Sonne. Alles möglich.
Auf jeden Fall plenty of Muscheln für Lina am Strand von Ohope.

Wir ziehen die Badehose an und wollen ins Meer. Aber das ist viel zu kalt. Mir wäre das ja noch einigermassen egal, aber wenn man dann beim Herauskommen von kalten Winden gefoltert wird, ist’s kein Vergnügen mehr. Dann probieren wir es halt im Pool. Aber auch dort werden wir nur bis zum Bauchnabel nass. Hier gibt es offensichtlich keine Geothermie.

Aber es gibt wenigstens eine wunderschöne Abendstimmung.

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Fahrt nach Gisborne

Heute fahren wir nach Gisborne, 210 km nordwärts. Das wird etwa 4 Stunden in Anspruch nehmen, inklusive der Fotohalte.
Aber zunächst machen wir noch einen Stop in Napier, 20 km nördlich von Hastings. Nach einem Erdbeben 1931 mussten hier viele Häuser neu erbaut werden. Darum hat Napier viele Strassenzüge, mit Häusern die im Art-Deco-Stil erbaut wurden. So geschäftig ist es seit Dunedin nirgends mehr zu und her gegangen. Nicht einmal in Wellington, aber da war ja auch Ostern.

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Auf der Fahrt nach Gisborne blieb es bei nur wenigen Fotohalten.

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Einer davon wegen dieses hohen Eisenbahnviaduktes auf halbem Weg.

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Und wie meistens erhalten wir zuerst eine Übersicht über unsere Destination, bevor wir dann hinabtauchen.

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Zwar haben wir uns mittlerweilen eingerichtet in unserem kleinen, alten Guetzli, aber nächstes Mal gönnen wir uns wohl auch einen Camper mit Dachterasse.

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Die Palme steht übrigens hinter dem LKW-Camper.

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Cape Kidnappers / Flugschau

Heute gibt es mehr Bilder als Text.

Am Cape Kidnappers gibt es eine grosse Tölpel-Kolonie. Man kann dieses Vogelschutzreservat zu Fuss in 2-3 Stunden erreichen, aber nur bei Ebbe, weil der Weg dorthin dem Strand entlang verläuft.
Kräfteschonender geht es auf diesem Gefährt:

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Auf der ganzen Strecke lässt sich sehr gut beobachten, wie sich das Meer hier ins Landesinnere frisst. Interessant ist auch die Schichtung der Klippen, welche viel über die Entstehung dieser Formationen aussagt.

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Nach 20-minütiger holpriger Fahrt erreicht man die Basis des Reservates. Es gibt zuvor ein paar schöne Ausblicke auf’s Meer und dann auf Cape Kidnappers selber, welches sich zunächst versteckt hält.

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Ebenfalls ca. 20 Minuten werden für den Aufstieg zu den Vögeln benötigt. Mit Lina auf den Schultern keuche ich den Berg rauf. Die Aussicht alleine lohnt schon den Aufstieg.

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Die Tölpel-Kolonie teilt sich auf drei Plätze auf. Der hier sichtbare ist bereits verlassen, da die Brutsaison Ende April endet. Die Jungvögel fliegen nach Australien. Die Alten bleiben in Neuseeland.

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Oben auf dem Plateau befinden sich noch etwa 100-200 Tölpel. Das ist sehr wenig im Vergleich mit dem Hochbetrieb von Dezember bis Februar, wenn es mehr als 8000 Vögel sind.
Als ich vor 27 Jahren hier war, war es November. Da waren es auch schon mehrere Tausend Vögel, die sich auf engstem Raum drängten. Es wurde geschnattert, Revier verteidigt und gebrütet. Heute geht es völlig relaxt zu und her. Die letzten Jungtiere sind schon gross und gehen bald ganz alleine auf die grosse Reise. Erst in ein paar Jahren kommen sie zum Brutplatz zurück und suchen sich einen Partner.

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Interessanter Weise trennen sich die Brutpaare während des Winters. Sie verbringen die Monate auf dem Meer, die Weibchen südlich und die Männchen nördlich. Im Frühling aber finden die gleichen Paare wieder zusammen und ziehen gemeinsam ihr nächstes Kücken auf. Jedes Jahr nur eines. Bis zu 35 Jahre lang.
Unser Guide witzelt, das sei wohl das Geheimnis einer guten und lange andauernden Beziehung.

Jetzt folgt die Flugschau:

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Einzig die Landung ist in der Regel nicht sehr elegant. Insbesondere wenn der Gegenwind fehlt, können die Tölpel die Landegeschwindigkeit nicht genug drosseln und fallen regelmässig auf die Schnau.., äh …, auf den Schnabel.
Beim letzten Mal war das noch viel drastischer im Gedränge. Da hatten die brütenden Vogel gar keine Freude, wenn ihnen ein anderer auf den Kopf fiel. Bloss, eine Weile später waren sie wohl selber die Bruchpiloten.

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Auf dem Rückweg schläft Lina trotz des Geholpers ein. Bei der Ankunft beim Camper ist sie aber schon wieder Fit, denn sie weiss, jetzt gibt es ein Glacé.

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Hawke’s Bay

Und schon sind wir wieder am Meer, wieder an der Ostküste. Von Taupo nach Hastings dauert’s nur zwei Stunden und mit ein paar Halten dann drei. Einer dieser Halte ist dieser.

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Bevor wir aber unseren Campingplatz in Hastings anfahren, gehen wir noch den Ausgangspunkt für unsere morgige Exkursion anschauen.

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Was ich vor 27 Jahren zu Fuss in mehreren Stunden erwandert habe, werden wir morgen bequem mit einem Traktor ansteuern. Die Fussarbeit wird sich auf 1 1/2 Stunden beschränken.

Auch hier wartet der Campingplatz mit einem Swimmingpool auf. Und diesen geniessen Lina und ich auch eine Weile. Das Wasser ist wieder schön warm. Aber wenn man rauskommt, dann kann einem der Wind schon etwas zusetzen.

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